Politisches Lernen mit Jugendbüchern
Demokratielernen vollzieht sich in zahlreichen oft auch alltäglichen Situationen. In sozialen Medien werden Meinungen formuliert, Gleichgesinnte mobilisiert. Die Grenze zwischen der Wahrnehmung demokratischer Rechte verbunden mit größerer Partizipation und der Manipulation durch Meinungsbeeinflussung und -steuerung sind dabei oft nicht leicht zu erkennen. Kinder- und Jugendliteratur greift vielfach aktuelle politische und soziale Themen auf und nimmt dabei die Perspektive und Lebenssituation junger Menschen besonders in den Blick. Der Jugendroman „Der Schuss“ von Christian Linker beschreibt die Entwicklung eines Jugendlichen, der mit rechtsextremistischen Straftaten konfrontiert wird. Im vorgestellten Unterrichtsprojekt identifizieren Schülerinnen und Schüler (rechts-)extremes Vokabular und Weltansichten. Sie analysieren Phänomene wie das Framing, sie erschließen und evaluieren digitale Quellen und Aussagen, formulieren Chancen und Risiken digitaler Anwendungen. Das vorgestellte Projekt behandelt Strategien sowie Veränderungen in der Mediennutzung und steht beispielhaft für einen modernen Literaturunterricht.
Sabine Gans, Maike Koböck - Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz