Kommunikation über soziale Medien
Das Internet passt mittlerweile in jede Hosentasche – selbst in die Taschen jüngerer Kinder. Laut der KIM-Studie 2014 des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest besitzt bereits jedes zehnte Kind zwischen acht und neun Jahren ein internetfähiges Handy. Bei den Zehn- bis Elfjährigen sind es knapp 30 Prozent. Mittlerweile sind die Zahlen wahrscheinlich tendentiell gestiegen.
Kurzum: Viele Kinder im Grundschulalter nutzen mittlerweile ein Smartphone, um per SMS, über Messenger und soziale Netzwerke sowie über E-Mails zu kommunizieren. Hierbei stellt sich sicherlich die Frage, ob Kinder in diesem Alter schon ein internetfähiges Handy benötigen bzw. ob sie bereits in der Lage sind oder sein können, mit den Anforderungen, die ein solches Gerät nicht nur technisch mit sich bringt, zurechtzukommen. Die Realität erfordert es allerdings auch, dass sich Eltern und Schule mit diesen Themen auseinandersetzen.
Die Fülle der Möglichkeiten, die das Internet bereits jüngeren Kindern bietet, birgt neue Herausforderungen für die Medienerziehung und Medienkompetenzvermittlung im Elternhaus. Dort herrscht jedoch zum Teil eine große Unsicherheit bezüglich des Medienumgangs. Viele Eltern müssen z.B. beinahe täglich Entscheidungen auf einem Terrain treffen, das ihnen nicht sehr vertraut ist, dem sie – vielleicht auch wegen der Berichterstattung in den öffentlichen Medien – eher kritisch oder ablehnend gegenüberstehen. Sie verlangen Hilfe und Unterstützung von Erziehungs- und Bildungsinstitutionen, im Bereich von Computer und Internet ist da u.a. die Schule gefragt.
Wie kann das Thema "Kommunikation über digitale Medien", welches sich in einem stetigen Wandel befindet, im Unterricht angesprochen und behandelt werden? Wie kann der Spagat zwischen rechtlichen Anforderungen (Facebook und WhatsApp sind laut der jeweiligen AGB erst ab 13 Jahren erlaubt) und der Realität (Kinder nutzen diese Angebote schon in jüngerem Alter) geschafft werden? Die Lernmodule des Internet-ABC zum Thema "Mitreden und Mitmachen", die Ende 2016/Anfang 2017 online gegangen sind, zeigen Kindern, neben anderen Chancen und Gefahren, auch diese Problematiken auf.
Dieser Infoshop stellt die Lernmodule und die dazugehörigen Unterrichtsmaterialien vor und zeigt weitere Inhalte und Potenziale des Internetauftritts www.internet-abc.de auf.
Michael Schnell – Grimme-Institut, Redaktionsleitung Internet-ABC
Raum 6.06 – 14:00 Uhr