KIDS-WIN und MATHE-KIDS: Individuelle Förderung im digitalen Wandel -Einblicke in Mainzer Bildungsforschung
In diesem Workshop werden zwei Forschungsprojekte vorgestellt, bei denen Lernsoftware gezielt in Grundschulen eingesetzt und auf Wirksamkeit und Nachhaltigkeit geprüft wird. Das Forschungsprojekt KIDS-WIN (Kids Self-Regulation and Working Memory Intervention) ist eine breit angelegte Studie mit über 1.000 Grundschülern in Mainz und Winterthur. Wir untersuchen, wie grundlegende, fächerübergreifende Fähigkeiten, wie zum Beispiel Arbeitsgedächtnis, Konzentrationsfähigkeit, Motivation, Geduld und Selbstregulation, mit Lernsoftware gezielt trainiert und nachhaltig verbessert werden können. Das computerbasierte Arbeitsgedächtnistraining erwies sich als lernwirksam, aber nicht nur das: Obwohl das Training als sehr spielerisch empfunden wurde und nicht fachspezifisch ausgerichtet war, zeigen sich positive Effekte auf verschiedene Schulleistungen. Besonders interessant ist die Nachhaltigkeit: Die trainierten Schülerinnen und Schüler schnitten 12 Monate nach der Durchführung des Trainings signifikant besser ab als die Kontrollgruppe - und das in verschiedenen gemessenen Bereichen. Diese positiven Auswirkungen waren bei leistungsstarken und leistungsschwächeren Kindern gleichermaßen ausgeprägt. Das zweite Forschungsprojekt MATHE-KIDS ist fachbezogen: Hier haben wir über fünf Wochen eine Mathematik-Übungssoftware in 3. Klassen eingesetzt. Erste Ergebnisse zeigen hier bereits, dass vor allem leistungsschwächere Schüler von dieser Übungsform profitierten.
Im Vortrag zeigen wir konkrete Beispiele der eingesetzten Lernprogramme, geben einen Einblick in die Erforschung von Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von Lernsoftware und fassen abschließend den aktuellen Forschungsstand zusammen.
Prof. Dr. Daniel Schunk, Dr. Kirsten Winkel – Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Raum 6.11 – 11:00 Uhr & 14:00 Uhr