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Prof. Dr. Christoph Klimmt: Hinter den Kulissen von „Always Online“ - Wie lernen Schülerinnen und Schüler heute?
Die starke Bindung vieler Kinder und praktisch aller Jugendlichen an das Internet und ihre persönlichen Endgeräte lässt die Verantwortungsträger im Erziehungswesen immer wieder die Stirn der Ambivalenz runzeln.
Virtuoses App-Zapping scheint sich mit akuter Unlust gegenüber konventionellen Lern- und Arbeitsmethoden zu verbinden. „Googeln“ droht die typische, wenn nicht einzige Strategie zur Lösung eines Problems geworden zu sein. Zugleich vollzieht die Generation des „Always Online“-Lebensstils nur die radikalen Veränderungen der Berufswelt und Wertschöpfung mit, die als Jobmotoren, Zukunftschancen und Wettbewerbsvorteile gepriesen werden.
Moderne Medienpädagogik weist zwar zahlreiche Wege, die vielfältigen Chancen neuer Medien in formellen und weniger formellen Bildungssettings rigoros auszunutzen. Doch bleibt in der gesellschaftlichen Debatte ein ungutes Gefühl, letztlich verwurzelt in der Sorge um zu viel Ablenkung, Eskapismus, Prokrastination, denen die digitale Lernergeneration von heute anheimzufallen scheint.
Was folgt daraus für die strategische Konfiguration von Lernsettings? Der Impulsvortrag versucht, von den offensichtlichen Verhaltensweisen der „Always On“-Generation – dem ständigen Wischen, Tippen, Instagramen – auf die motivationalen Befindlichkeiten zurückzuschließen, die dem starken Bedürfnis nach permanenter Interaktion und Interaktivität zugrundeliegen.