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Prof. Dr. Andreas Breiter
Medienintegration und Inklusion im alltäglichen
Prozess der Mediatisierung
Unter dem Begriff der Mediatisierung wird die zunehmende Prägung von Kultur und Gesellschaft durch Medienkommunikation verstanden. Dabei handelt es sich um einen Metaprozess (wie Globalisierung, Individualisierung oder Kommerzialisierung) dessen Erforschung dabei hilft, ein Verständnis von Gesellschaft zu gewinnen. Die zunehmende Verschränkung der Medien mit allen Formen gesellschaftlichen Handelns lässt sich in unterschiedlichen sozialen Welten beschreiben und analysieren. Dabei geht es nicht um einseitige Wirkungen der Medien, sondern Strukturen und Prozesse von Öffentlichkeit und Politik, von Alltag und Identität, soziale Beziehungen, Erwerbsarbeit und Konsum sowie gesellschaftliche Institutionen entwickeln sich zusammen mit den Medien und der darauf bezogenen Kommunikation immer weiter.
Der Vortrag geht der Frage nach, wie diese Wechselwirkung zwischen bildungspolitischen Transformationsprozessen, regionaler Schulentwicklung und mediatisierten Lern- und Lehrprozessen bestimmt werden kann. Dies betrifft die Förderung von Medienkompetenz, den Einsatz digitaler Medien zur Verbesserung von Unterrichtsqualität und beruflicher Qualifizierung sowie die Nutzung von Informations- und Kommunikationssystemen für die schulische Wissensorganisation. Insbesondere die Nutzung digitaler Medien für schülerorientierte Lern- und Lehrprozesse auch im Zuge der Inklusionsbewegung stellen besondere Anforderungen an die Institution Schule und die Gestaltung von Unterricht.
Ausgehend von technischen Innovationszyklen und deren Bedeutung für die Schulen wird eine ganzheitliche Betrachtung der Medienintegration eingenommen, um die wechselseitigen Beziehungen zwischen Lernen und Lehren, Organisation und Management, Curricula und Prüfungsordnungen sowie Ausstattung und Betrieb zu verstehen. Mit Hilfe konkreter Beispiele sollen die Potenziale für schülerindividuelle Förderung untersucht und in den Kontext der Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler im Zeitalter der Wissensgesellschaft (21st Century Literacy) gestellt werden.